Start der kommunalen Wärmeplanung im Konvoi für die Kommunen Zell am Harmersbach, Biberach, Nordrach und Oberharmersbach

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Gemeinde Biberach startet im Konvoi mit der Stadt Zell am Harmersbach, der Gemeinde Nordrach und der Gemeinde Oberharmersbach die Kommunale Wärmeplanung. Ziel ist der klimaneutrale Gebäudebestand bis zum Jahr 2040.

Hierzu hat der Gemeinderat bereits im Dezember 2022 eine Absichtserklärung abgegeben und die vier Gemeinden als Zusammenschluss einen Förderantrag gestellt. Dieser Förderantrag wurde bewilligt. Nun kann das Projekt endlich starten.

Projektpartner sind neben den Partnergemeinden die badenovaNETZE GmbH sowie das Unternehmen Smart Geometics GmbH.

Gemeinsam werden in den nächsten 12 Monaten die wesentlichen Stellschrauben für die zukünftige Wärmeversorgung untersucht. Der Fokus liegt zum einen auf der Frage, wie der Wärmebedarf der Gebäude innerhalb der Kommune reduziert werden kann. Zum anderen auf der Planung, wie der verbleibende Wärmebedarf auf klimaneutrale Weise gedeckt werden kann.

Der Prozess der Kommunalen Wärmeplanung soll darlegen, wie sich die Energiepotenziale und der Energiebedarf systematisch in Einklang bringen lassen. Diese Strategiefindung findet in vier Schritten statt:

1) Bestandsanalyse

Im ersten Schritt wird die gesamte Energie- und Gebäudeinfrastruktur sowie die dazugehörigen Wärmeverbräuche und CO2-Emissionen erfasst und ein sogenannter digitaler Zwilling, also eine virtuelle Abbildung des energetischen Zustandes der Gemeinde Biberach erstellt.

2) Potenzialanalyse

In nächsten Schritt werden sämtliche Potenziale zur Versorgung der Gemeinde Biberach mit 100 % erneuerbaren Energien erhoben. Dabei fließt die Betrachtung erneuerbarer Wärmequellen (Solarthermie, Geothermie, Biomasse, etc.), erneuerbarer Stromquellen (Photovoltaik, Windenergie, Wasserkraft, etc.) und Abwärme (Industrie, Abwasser, Rechenzentren, etc.) mit ein. Zudem wird das Potenzial steigender Energieeffizienz berechnet, so dass die Menge an benötigter erneuerbarer Energie im Jahr 2040 minimiert wird.

3) Zielszenario

Auf Basis der Bestands- und der Potenzialanalyse wird dann ein energetisches Zielszenario für das Jahr 2040 mit Zwischenziel 2030 erstellt. Dieses soll die zukünftige klimaneutrale Energieinfrastruktur unter Einbindung der ermittelten Potenziale darstellen. Dabei werden auch sogenannte Eignungsgebiete beschrieben, in welchen die Wärmeversorgung zentral (z.B. über Wärmenetze) erfolgen soll.

4) Wärmewendestrategie mit Maßnahmenkatalog

Der vierte Schritt ist das Herzstück des Wärmeplans. Der zu erstellende Katalog beinhaltet Maßnahmen, mit welchen das Zielszenario erreicht werden soll. Von diesen sollten fünf Maßnahmen bereits in den ersten fünf Jahren nach Erstellung in die Umsetzung kommen und sollten daher direkt im Anschluss der Wärmeplanung durch entsprechende technische Planungsleistungen weitergeführt werden. Der kommunale Wärmeplan muss spätestens alle sieben Jahre fortgeschrieben werden.
Auf der Website der Gemeinde Biberach können Sie sich über die Kommunale Wärmeplanung informieren und Sie über den aktuellen Projektstand auf dem Laufenden halten. Bei Fragen können Sie gerne auf uns zukommen.

Detaillierte Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung finden Sie unter:

https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE/themen/stadt-wohnen/WPG/WPG-node.html

Ihr

Jonas Breig
Bürgermeister

(Erstellt am 09. Oktober 2023)